Spätestens nach der Zeitumstellung hat die Dunkelheit des Herbsts sich unser bemächtigt und ich komme jedes Jahr erneut an den Punkt, wo sich mir die Frage aufdrängt: Warum habe ich diese Dunkelheit als Kind nicht als so bedrohlich erlebt, warum hat mich die Kälte nicht gestört und warum das fallende Laub nicht wehmütig gemacht?
Kann es dem mangelnden Bewusstsein des Kindes zugeschrieben werden, die Sterbeprozesse als solche zu identifizieren? Wäre es vielleicht auch die Verbundenheit mit einem höheren Bewusstsein, welches es dem Kind ermöglicht, ohne Ängste sich dem Leben und seinem Wandel hinzugeben?
Tatsache ist, dass ich durch zunehmende Lebenserfahrung Rhythmen klarer erkenne und mich gewissermaßen gelassener hingeben könnte. Schließlich weiß ich, dass die Sonne wieder aufgeht, der Frühling sicher kommt und auch jedem Problem die Lösung innewohnt. Dennoch fühlt sich die Dunkelheit und die Kälte und das Gefühl, der Winter sei immer doppelt so lang wie der Sommer, besonderer an- es betrifft mich zunehmend. Der Monat November ist, bevor wir kulturgeschichtlich die Lichter entzünden, nicht umsonst der dunkelste Monat im Jahreslauf, in dem Symptome wie zum Beispiel die sogenannte Winterdepression erhöht zu bemerken sind...
Worin liegt die Aufforderung beziehungsweise Herausforderung an den Menschen in unseren Breiten? Welchen Schatz gilt es zu heben? Weshalb werden Figuren wie der Erzengel Michael oder der Heilige Martin in einigen Kreisen in dieser Zeit angesprochen? Anders ausgedrückt: welche Kräfte werden durch diese Figuren (vor)bildhaft und konkret?
Dank der Führung auf meinem Wege bin ich auf mögliche Betrachtungsweisen gestoßen, die ich gerne in einem Anflug von Sonnenabschiedsschmerz teilen möchte.
Ich bin sicher, dass es unter den Menschen, die das Toulouse aufsuchen, einige gibt, die lebhaft und wohlwollend wissen was ich meine...
Meinen Schatz, den ich jede Sekunde eines jeden Tages aber gerade auch im großen Jahresrhythmus wiederholt heben darf, ist mein Licht. Die Kraft meiner Begeisterung für das Leben. Das Feuer, welches mich wärmt und mich im besten Falle auf allen Ebenen täglich mindestens einmal ergreift, um mich gesund zu erhalten.
Mit anderen Worten: Gleichgewicht ist kein Zustand sondern ein Prozess. Einmal am Tag körperlich, seelisch und geistig warm werden und am Besten sogar den "Funken springen zu lassen" und untereinander teilen- das ist das Geschenk, welches ich genauso intensiv und bewusst erleben darf, wie die Dunkelheit und die Kälte.
Und wo geht das besser als beim "TanzenMitMenschen"?!
Schwitzen, Lieben und begeisterte Achtsamkeit...lasst uns dem Herbst -und uns selbst- einheizen ;)