Dies sind keine rhetorischen Fragen. Das sind Fragen, die mich aktuell sehr beschäftigen. Wenn Dir das Toulouse am Herzen liegt, möchte ich Dich bitten, die folgenden Ausführungen sehr aufmerksam zu lesen.
Der Hintergrund
Vor einem Jahr habe ich mich bereit erklärt, die Leitung des Toulouse zu übernehmen. Ich habe deutlich gemacht, dass ich mich als Begleiter des Toulouse in einem Wandlungsprozess verstehe. Ich habe alles mir Mögliche getan, Grundlagen dafür zu schaffen, dass das Toulouse noch viele viele Jahre lebendig bleiben kann. Gleichzeitig habe ich mir einen „Notausstieg“eingebaut. Der Termin dafür ist der 31.12.2017. Zu diesem Datum kann ich den Mietvertrag kündigen. Das Toulouse würde in diesem Fall zum Jahresende schließen. Und die Entscheidung dafür muss bis zum 30. Juni getroffen werden. Es bleiben wenige Wochen.
Die aktuelle Situation
Es gibt einen Mietvertrag, mit dem wir noch fast 15 Jahre in den Räumen im Beerenweg bleiben können. Hier brauchen wir uns keine Sorgen machen.
Wir haben ein motiviertes Team, auf das ich stolz bin:
- Da ist als erstes Eylin, die nicht nur tolle Plakate macht, sondern als Gegenüber und Begleiterin für mich wichtig in allen Entscheidungsfindungen ist.
- Christiane und Christopher sind unentbehrlich im Toulouse-Alltag. (Wer es noch nicht weiss: das Toulouse gibt es 7 Tage in der Woche …)
- Es gibt ein motiviertes Serviceteam.
- Nicole hat vor kurzem begonnen, die Presse mit Veranstaltungshinweisen zu versorgen. Unter ihrer Leitung wird im Juni die erste Ausstellung im Toulouse eröffnet werden.
- Wir haben 4 DJs, die voll bei der Sache sind.
- Einer besonderen Erwähnung darf sich Roland beim Thema der Betreuung der Webseite gewiss sein: Ich habe selten eine Person getroffen, die sich so für eine Sache engagiert wie er.
- Und dann gibt es unter den Toulouse-Fans so einige, die sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten ausserordentlich für das Toulouse einsetzen. Wie z.B. Martin, der uns bei Verhandlungen ganz viel Support gegeben hat. Und es gibt andere, von denen ich weiss, dass sie namentlich nicht genannt werden möchten. Aber sie sind da.
Nach Auswertung der Zahlen von Juli 2016 bis März 2017 kann ich sogar versichern, dass ich reale Chancen für ein finanziell stabiles Toulouse sehe. Allerdings nur unter zwei Voraussetzungen:
- Wir brauchen eine Person für eine aktive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
- Wir brauchen eine Person für die Vermarktung unserer Räume in Zeiten, zu denen wir die Räume selber nicht nutzen. Beides sind keine einfachen Aufgabenbereiche und ich habe versucht, diese Thematik in einem Blogbeitrag vom 07.04.2017 zu skizzieren.
Was fehlt also noch?
Die administrative Leitung! Das ist ein Job, den ich seit 01.07.2016 übergangsweise übernommen habe. Übergangszeiten sind befristet. Meine Frist läuft in Kürze ab. Eine Entscheidung muss bis 30. Juni fallen. Bisher ist keine Person aufgetaucht, der ich mir vorstellen könnte, auf administrativer und organisatorischer Ebene die Toulouse-Fäden in die Hand zu geben. Für die administrative Leitung des Toulouse braucht es Fachkenntnis und ein sehr spezielles Feeling für die Erfordernisse des Instituts.
Administration im Toulouse bedeutet unter anderem:
- den kompletten Überblick behalten
- alle Arbeitsvorgänge der einzelnen Abteilungen kennen, analysieren und den sich ständig ändernden Gegebenheiten anpassen
- Verwirrungen entwirren und auf den Punkt bringen
- Ansprechpartner für alles zu sein, was die Kompetenz der einzelnen MitarbeiterInnen überschreitet
- Ansprechpartner zu sein für alle mit der Arbeit verbundenen individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Mitarbeiters
- Ansprechpartner zu sein für Gäste, Besucher, Dozenten und Mieter mit ihren vielfältigen individuellen Anliegen
- Ansprechpartner zu sein für Handwerker, Behörden, Steuer
- kompletter Überblick über alle finanziellen Vorgänge, Fehler und Schwachstellen finden.
- rechtliche Einschätzung und Beurteilung von betrieblichen Entscheidungen; Verträge erstellen und individuell anpassen
- flexible zeitliche Bereitschaft für die Erfordernisse des Betriebes
- viel Geduld aufbringen …
Und vermutlich ist das noch nicht einmal alles, was ich zur Zeit so mache …
Diese administrativen Aufgaben erfordern eine flexible Stundeneinteilung von aktuell etwa 20 Stunden in der Woche. Es können mal mehr und mal weniger sein. Je mehr Eigenveranstaltungen das Toulouse anbietet, um so mehr gibt es zu verwalten. Und der Plan ist, mehr Eigenveranstaltungen anzubieten.
Ich sehe aktuell zwei Möglichkeiten:
Vielleicht gibt es auch eine Variante, an die ich bisher noch gar nicht gedacht habe …
Wenn Du den Beitrag zum Thema unserer Vakanzen bisher nicht gelesen hast, solltest Du das unbedingt tun, zumal er auch noch mal ergänzt wurde. Bisher hat sich niemand gemeldet. Ohne Abdeckung der in diesem Beitrag beschriebenen Bereiche hat das Toulouse kaum eine Chance, sich finanziell zu stabilisieren …
Meine eigene Rolle innerhalb des Toulouse sehe ich in der konzeptionellen Leitung. In einem Theater würde man das den Intendanten nennen. Der ist vorhanden. Gesucht wird der kaufmännische Direktor. Beides sind Tätigkeiten, bei denen es gilt, eng zusammenzuarbeiten.
Zu guter Letzt: Kein Grund zur Frustration, wenn Dir das Toulouse wichtig ist und Du gerade nicht weisst, was DU für das Toulouse tun kannst. Du kannst eine Menge tun:
- Wer fällt Dir ein, den Du auf die im Toulouse vorhandenen Vakanzen (Administration, Öffentlichkeitsarbeit, Raumaquise) ansprechen kannst?
- Wie kannst Du im Rahmen Deiner Möglichkeiten mehr für das Toulouse tun? Es gibt z.B. weiterhin die Werbepostkarten für die Tanznacht: Nimm Dir einen kleinen Stapel und verteile ihn strategisch.
Jeder Beitrag, der das Toulouse unterstützt, ist wertvoll. Auch in Anbetracht der hier geschilderten Situation habe ich vor wenigen Wochen das komplette Foyer neu streichen lassen.
Und sowieso: Wir feiern und tanzen bis zum letzten Tag, ob der nun 2017 oder 2032 sein sollte …
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